Was sind Wallets ?


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Ein Wallet ist eine Geldbörse, ein Portemonnaie, eine Brieftasche oder auch ein Kryptowährungs-Konto. Ein Wallet wird immer für einen einzigen Coin oder Token angelegt, so dass man mehrere Wallets verwalten muss, wenn man mehrere Coins besitzt.

Ein Wallet hat eine Walletadresse, die sich aus vielen Buchstaben und Ziffern zusammensetzt. Sie sieht für Ethereum z.B. so aus:

0x48c965a2f89e8122db9b68ad2d92e5a985031e8e
Sie könnten mir jetzt z.B. an diese Adresse 0.01 ETH senden, wenn Ihnen diese Website gefällt

Unter dieser Adresse werden die Coins auf der Blockchain gespeichert und diese Adresse ist auch die Empfangsadresse. Sie ist öffentlich und kann an jeden weiter gegeben werden, damit sie für Transaktionen verwendet werden kann. Wenn Sie also Bitcoins oder Etherem oder sonst einen Coin empfangen wollen auf ihrem Wallet, dann geben Sie diese entsprechende Adresse an den Sender, der auch Sie selbst sein können, wenn Sie Ihre Coins transferieren wollen, z.B. von einer Exchange-Börse zu einer anderen.

Ein Wallet anlegen

Wallet Wenn Sie Kryptowährungen auf einer Exchangebörse kaufen oder auf einer zentralen Altcoin-Börse tauschen, dann erhalten Sie von dieser Börse automatisch ein Wallet für den jeweiligen Coin bzw. Token. Dort sehen Sie die Anzahl und den Wert Ihrer Währungen. Sie sind allerdings nicht Eigentümer dieser Wallets, sondern die gehören der Börse. Sie können diese Wallets und Adressen lediglich nutzen. Mit solchen Wallets ist also die Gefahr des Verlustes verbunden.

Daher bieten fast alle Blockchains eigene Wallets an, die der Eigentümer der Coins auf seinen Computer oder auf sein Smartphone herunter laden kann. Diese Wallets sind dann privat und nur der Eigentümer der sogenannten Private Keys (Zugangscodes) kann an die Coins heran. Einen solchen Private Key bekommt man beim Einrichten eines solchen Wallets und wird dabei mehrfach aufgefordert, diesen Schlüsselcode geheim zu halten und an einem sicheren Ort zu lagern, wo man ihn zudem nicht verliert. Denn hat jemand anderer den Private Key, kann dieser über das Wallet verfügen. Der Private Key wird außerdem benötigt, wenn das Wallet neu eingerichtet werden muss, weil das Smartphone kaputt oder verloren ist oder es auf einem neuen Computer installiert werden soll.

Es ist nicht ratsam, den Private Key auf dem Computer oder dem Smartphone zu speichern oder auf einem USB-Stick, der laufend online an einen Computer angeschlossen ist. Hacker oder Trojaner hätten permanent Zugriff darauf. Am besten ist die klassische Methode des Aufschreibens der Codewörter auf eine Blatt Papier und Einschließen in einen Safe.

Multi-Currency-Wallet-Übersicht als PDF download

Häufig besteht ein solcher Schlüsselcode aus 12 oder mehr englischen Begriffen, die man im Fall des Falles in genau der vorgegebenen Reihenfolge eingeben muss. Man benötigt diesen Code nicht jedes Mal, wenn man das Wallet öffnen will. Dafür gibt es ein gesondertes Passwort oder einen Pin-Code oder, moderner, einen Fingerscan.

Auf einem sogenannten Desktop-Wallet sind die eigenen Coins nun relativ sicher. Auf einem mobilen Smartphone-Wallet leider auch nur relativ, denn der Zugriff von Hackern kann nie gänzlich ausgeschlossen werden, zumal Smartphones über Wifi heute nahezu 24 Stunden online sind.

Als zusätzliches Problem kommt hinzu, dass man als Eigentümer mehrerer Kryptowährungen einige Wallets zu verwalten hat und einige Private Keys sichern muss, wenn man sich für die Wallet-Variante der Blockchains entscheidet.

Daher sind als Alternative sogenannte Multi-Currency-Wallets entstanden, die mit nur einem Private Key mehrere oder viele Coins und Tokens sichern können. Das Anlegen funktioniert ähnlich oder genauso wie oben beschrieben, jedoch hat man in den MCWalltes dann eigentlich wiederum mehrere Wallets für die verschiedenen Coins. Und jeder Coin hat eine eigene Adresse. Diese muss man sich aber nicht merken, sondern diese ist jeweils im Wallet hinterlegt oder wird immer neu erzeugt.

Multi-Currency-Wallets können zusätzliche Funktionen haben wie z.B. den integrierten Umtausch von Kryptowährungen und natürlich das Versenden an externe Empfänger. Einige Wallets bieten sogar schon Schnittstellen zum Handel von Wertpapieren, zum Tausch gegen Fiatwährungen (also Euro oder USD), zum Bezahlen von Produkten auf eCommerz-Handelplätzen oder zur Beteiligung an ICOs (initial coin offerings). Somit ist eine MCWallet auf dem besten Wege, eine individuelle eigene Bank zu werden.

Aber auch bei diesen "Alleskönnern" bleibt ein Restrisiko, wenn sie auf Smartphonen als App laufen.

Der sicherste Weg, Kryptowährungen zu halten, ist bislang entweder eine Hardware-Wallet, das wie ein USB-Stick an einen Computer angeschlossen und wieder entfernt wird oder ein sogenanntes Paper-Wallet, das man ausdruckt und wegsperrt.

Hardware-Wallets, von denen sicher noch einige auf den Markt kommen werden, sind bislang recht teuer (etwa 100€), aber da sie nicht nur die Coins speichern, sondern auch den Private Key in sich haben, ist man hier wirklich auf 'Nummer Sicher', wenn man diese Wallets dann offline versteckt bzw. wegsperrt. Leider nehmen die bislang verfügbaren Wallets nur wenige große Coins wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin, Dash oder Ripple und einige ältere ERC20-Token auf.

Abschließend seien noch Paper-Wallets genannt, die man über entsprechende Websites ausstellen und ausdrucken kann. Dabei wird eine Walletadresse generiert, an die man seine Coins sendet, und diese wird zusammen mit dem dazu gehörigen Private Key auf ein Papier ausgedruckt und weggesperrt. Mit beiden Codes kommt man jederzeit an seine Coins wieder heran, obwohl sie nur als Code auf einem Stück Papier stehen.

Achtung: man muss unbedingt im Vorfeld daran denken, wie man seine Coins wieder vom "Papier herunter bekommt". Denn will man sie nutzen und nicht nur für ewige Zeit wegsperren, dann braucht man eine Börse oder ein anderes Wallet, dass den Private Key verarbeiten kann. Ansonsten kann man seine Coins trotz eigenem Zugriff nirgends hinsenden.

Jetzt wird auch völlig klar, dass das digitale Kryptogeld nur eine Folge von Ziffern und Buchstaben ist, die irgendwo auf einem Block einer Blockchain gespeichert sind, und es lediglich darauf ankommt, wie man an diesen Code heran kommt, um über die Coins zu verfügen.

Darin steckt der eigentliche Clou der dezentralen Kryptowährungen. Niemand außer dem Besitzer des Private Key kann an das Geld heran, nicht irgendeine Bank, noch eine Regierung, auch nicht die Blockchainbetreiber selbst.

Einmal gespeicherte Coins bleiben für immer auf der Blockchain-Adresse, auch wenn der Eigentümer sie vergisst oder seine Private Keys verliert oder wie angeblich in den Anfangsjahren passiert, auf einem Computer speichert und den dann wegschmeißt oder verliert. So sollen angeblich Millionen von Bitcoins verloren gegangen sein - obwohl sie noch da sind. Wie ärgerlich !


Empfehlung: Private Keys in sauberer lesbarer Schrift aufschreiben (Reihenfolge beachten) und abfotografieren. Die digitalen Fotos offline auf einen Stick speichern und zusammen oder getrennt mit dem Papier in einen Safe sperren. Den Vorgang nach geraumer Zeit wiederholen, wenn die Coins für Jahre sicher gespeichert werden sollen.


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