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Airdrops - eine kritische Betrachtung


Airdrop Ein Airdrop ist ein Marketinginstrument eines Kryptowährungs- bzw. Blockchainprojektes. Es dient zumeist beim Start eines Projektes zum einen der Erzeugung von Aufmerksamkeit und Bekanntmachung und zum anderen der Involvierung von Nutzern in das Projekt bis hin zum möglichen Kauf von Token und Coins.


Das erste Teilziel soll erreicht werden, indem bekannt gemacht wird, dass eine gewisse Menge oder ein bestimmter Wert an Token des Projektes verschenkt werden oder unter bestimmten Bedingungen an den Airdrop-Teilnehmer kostenlos abgegeben werden. Je nach angenommenen Ausgabewert des neuen Tokens sind zwei-, drei- oder auch vierstellige Mengen möglich. Der Wert des Airdrops pro Nutzer liegt dabei meist zwischen 1 und 50 USD. Seriöserweise hat das ausgebende Projekt-Team diese Menge und den Wert von vorne herein im Businessplan festgeschrieben, so dass der Airdrop fester Bestandteil der Projektvermarktung ist.


Das zweite Teilziel eines Airdrops ist oft mit einem sogenannten Bounty-Programm verknüpft, also einem Belohnungsprogramm, das diejenigen Nutzer finanziell mit weiteren Token und Coins bezahlt, die sich für das Projekt engagieren, sei es, indem sie aktiv publizieren, Freunde involvieren und zum Mitmachen bewegen oder gar die Währung auf einer Börse aktiv handeln, falls dies bereits möglich ist.


Nahezu alle Projekte bedienen sich der sozialen Medien als Weg der Verbreitung von Informationen. Dabei hat sich Telegram als führend erwiesen, aber auch Twitter, Facebook, Youtube, Reddit, Medium, Instagram oder Linkedin sind mit von der Partie.


Dieser Marketingweg scheint aktuell State-of-the-Art zu sein, obwohl man daran durchaus Kritik äußern kann, weil erstens diejenigen, die soziale Medien oft und lange nutzen einen gewissen Vorteil bei Bountyprogrammen haben und Interessierte ohne Zugang zu diesen Medien erst gar nicht an den Airdrop-Programmen teilnehmen können. Menschen ohne Vorkenntnisse und Scheu vor automatisierten Online-Prozessen werden gar nicht erreicht. Ob also die richtige Zielgruppe erreicht wird, die sich für das Marketing des Projektes als erfolgreich erweist, bleibt zunächst grundsätzlich fraglich.


Welche Arten von Airdrops gibt es ?


1. Der klassische Airdrop ist derjenige, bei dem ein Besitzer eines bestimmten Coins oder Tokens automatisch in den Genuss kostenloser Token kommt, die über das Projekt vermarktet werden sollen. So hat man in diesem Jahr z.B. Bittorrent Token und Wink-Token kostenlos und automatisch in sein Wallet bekommen, wenn man im Besitz von Tron-Coins war. Hierzu wird meist ein sogenannter Snapshot an einem Stichtag durchgeführt, der dann maßgeblich für die Menge an Token ist, die man erhält. Der Nutznießer muss nichts weiter unternehmen und darf sich freuen.


2. Airdrop-Tokens als Honorierung einer Gegenleistung in Form von Teilnahme an den sozialen Medienauftritten des Projektes. Hierzu wird vom Projekt-Team verlangt, dass der Teilnehmer den Telegram-Gruppen beitritt, dem Twitter- oder Facebook-Auftritt folgt und ggfs. etwas antwortet oder kommentiert, die Videos auf Youtube liked und abonniert und/oder Instagram und Medium folgt.


Da oftmals keine echte Aktivität gefordert wird, sondern lediglich die Teilnahme per Klick, kann man eigentlich nur statistische Ziele in diesen Forderungen sehen. Der Klick des Teilnehmers auf "folgen" oder "beitreten" reicht, um sich für den Airdrop zu qualifizieren.


Wenige Airdrops verlangen weitere Aufgaben zu lösen und z.B. Fragen zum Projekt zu beantworten oder Texte und Videos zu veröffentlichen. Sie nennen sich selbst dann Earndrops.


Da es sich aktuell in der Mehrzahl der Airdrops um ERC20 (also Ethereum basierte) Projekte handelt, benötigt der Teilnehmer eine solche eigene Adresse, auf die die Airdrop-Token in der späteren Folge transferiert werden. Zudem muss eine valide Emailadresse hinterlegt werden.


3. Airdrops mit Notwendigkeit der Registrierung auf der Projekt eigenen Website verknüpfen Registrierung mit Prüfung des Teilnehmers und möglichen "sozialen Aufgaben", indem Emailadresse, Telefonnummer oder gar ein KYC durchgeführt werden. Letzteres insbesondere dann, wenn es sich bei dem Projekt um eine Exchangebörse handelt. Hier werden die Airdrop-Token dann auch fast immer in einem Wallet auf der Website oder dem Börsenkonto transferiert und nicht nach Extern in eine eigene ERC20-Adresse. Einige Börsen geben ihre Tokens denn auch nur für Zwecke der Nutzung innerhalb der Börse aus, so dass man sie nicht abheben und anderweitig umtauschen kann.


Nach Registrierung und Prüfung können weitere Aufgaben in Form von den oben beschriebenen Teilnahmeanforderungen an sozialen Medien bestehen, um an die Airdrop-Token zu kommen. Manchmal reicht jedoch auch die simple Registrierung und Validierung aus.


4. Bounty-Programme sind in der Mehrzahl mit Airdrops verbunden oder folgen diesen mit dem Ziel, die Teilnehmer enger an das Projekt zu binden und über mögliche Influencer eine größere Bekanntheit zu generieren. In den Genuss von Bounty-Belohnungen kommen denn zumeist nur diejenigen Teilnehmer, die eine große Zahl an Followern haben oder alternativ auf Exchangebörsen schnell ein großes Handelsvolumen generieren können.


Erfahrungen und Kritik


Das Ziel ist eine schnelle Bekanntheit und Akzeptanz des neuen Projektes, sei es in Form von möglichst vielen Teilnehmern auf sozialen Medien oder als spätere Teilnehmer und zahlende Investoren, z.B. dann, wenn dem Airdrop ein ICO, ein IEO oder eine andere Tokenverkaufsphase angeschlossen ist.


Wie sooft im klassischen Marketing wird wenig darüber nachgedacht, wie nachhaltig eine Marketingmaßnahme (hier der Airdrop) wirkt und wie sie emotional beim Teilnehmer abgespeichert wird. Hier setzt die Hauptkritik an.


Zu 1. Der klassische Airdrop kommt gut an, bringt also gute Emotionen mit sich, weil man ohne etwas tun zu müssen beschenkt wird. Das Gefühl kann durchaus nachhaltig positiv wirken, allerdings bringt es keinerlei Verpflichtung mit sich und primär auch keinerlei Bindung an das Airdrop-Projekt. Da sich die Werte der Token für Normalos in Grenzen halten, wird aus dem Geschenk sicher keine Euphorie entstehen. Allerdings kann man nicht umhin, festzustellen, dass z.B. Tron durch die veranstalteten klassischen Airdrops ein durchaus positives Images generiert, das auch nachhaltig wirken kann.


Zu 2. Wenn man sich an den Airdrops beteiligt, bei denen man per Klick einem Projekt folgen soll oder eine Gruppe beitreten, ohne dass dies weitere Konsequenzen hat, dann fragt man sich schon als Teilnehmer, was das soll und ob dies nicht nur Beschäftigungstherapie ist. Sicher werden dadurch die Followerzahlen erhöht und vermutlich auch die Likes und positiven Kommentare, wenn diese gefordert sind, aber ob dies nachhaltig ist und an das Projekt bindet, das man oftmals gar nicht kennt, weil man sich damit nicht auseinandersetzen muss, ist mehr als fraglich.


Zudem handelt es sich um eine einmalige Aktion, die schnell in Vergessenheit gerät, was zusätzlich zum Problem wird, wenn die verschenkten oder "verdienten" Token erst nach vielen Wochen oder Monaten transferiert werden.


Zumindest für dieses Jahr kommt noch hinzu, dass die angegebenen Werte des Airdrops spekulativ sind und nicht erreicht werden, so dass der Wert eines Airdrops weit unter dem liegt, der anfänglich dargestellt wurde.


Zu 3. Für Airdrops mit Registrierungsnotwendigkeit gilt im Grunde dasselbe wir oben gesagt, wenn es sich um eine einmalige Aktion handelt. Erschwerend kommt hinzu, dass man die Websiteadresse oder die Login-Informationen vergisst oder verlegt und so gar nicht mehr auf die Airdrops zugreifen kann.


Hier haben Airdrops, deren Token auf eine eigene ERC20-Adresse transferiert werden, den Vorteil, dass sie irgendwann dort automatisch erscheinen (wenn der Walletanbieter dies automatisch durchführt: z.B. MyEtherWallet oder Atomicwallet) und man sich ggfs an den Airdrop erinnert.


Wenige Projekte verfolgen bislang eine längerfristige Strategie, die dazu führt, dass ein Teilnehmer sich über einen längeren Zeitraum von Wochen oder Monaten regelmäßig (täglich) zur Website begibt, um ständig neue Tokens des Airdrops zu erhalten.


So geschehen beispielsweise bei den Airdrops von Bitsdaq (Exchangebörse) und Vite (Plattform). Hier die kritischen Details:


Bitsdaq hat im Frühjahr 2019 eine mehrwöchige Airdropphase absolviert, in der man nach Registrierung (5.000 Token) und KYC und Login täglich 200 BXBC-Tokens für sich abrufen konnte. Zusammen mit Referrals konnte man so einige tausend Tokens ansammeln und sich auf einen ordentlichen Gegenwert freuen. Die lange Phase der täglichen Beschenkung brachte neben guten Gefühlen auch eine gute Bindung an das Projekt, welches im Gedächtnis verblieb.


Leider hat Bitsdaq nach Beendigung des Airdrops dann jedoch einen schweren Fehler gemacht, indem es die gesammelten BXBC-Token im Verhältnis 300:1 in die echten BQQQ-Token umwandelte (was vorher nicht bekannt war). Aus angesammelten 30.000 Token wurden also 100 Token mit einem Wert von 0,008 USD pro Token (bei Börsenstart im Juni 2019). Das Sammeln von Airdrop-Token über mehrere Wochen brachte also beispielhaft einen Airdropwert von 0,8 USD. Man braucht sich nicht zu fragen, welches nachhaltige Gefühl dies bewirkt und welche Konsequenzen dies für das Projekt hat.


Das Beispiel VITE läuft dagegen anders ab. Auch hier kann man seit vielen Wochen täglich VITE-Coins abrufen (zunächst 10, dann 8) und so Coins ansammeln. Diese werden diekt dem eigenen Wallet gut geschrieben. Man kann sie zudem bereits transferieren, weil VITE auf Exchanges und auch auf Coinmarketcap gelistet ist und der Preis also transparent. Es gibt daher keine negative Überraschung wie bei Bitsdaq.


Die tägliche Erinnerung an das Claimen der Coins wirkt nachhaltig und lässt sich VITE einprägen und sich mit dem Projekt näher beschäftigen. Was durchaus dazu führen kann, dass man zusätzlich investiert und weitere Coins kauft.


VITE ist meiner Meinung nach bislang eines der besten und nachhaltigsten Airdrop-Projekte, weil es langfristig angelegt ist und nachhaltig wirkt, zudem positive Gefühle generiert und frei ist von negativen Überraschungen.


Fazit: Ein Airdrop sollte nicht nur die Aufmerksamkeit und Bekanntheit fördern und stärken, sondern nachhaltig positiv wirken, so dass Teilnehmer sich mit dem Projekt beschäftigen, es annehmen und investieren. Meines Erachtens ist dies mit vielen Airdrop-Programmen - wie oben beschrieben - bislang nicht zu erreichen.



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