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Das Zentralbank-Trilemma: Inflation, Verschuldung, Rezession


Mai 2022


Trilemma Die Zentralbanken haben jahrelang ihre Bilanzen mit immer neuem Geld aus dem Nichts aufgeblasen und behauptet, dies wäre ohne Probleme möglich weil nötig. Gleichzeitig haben sie die Leitzinsen auf Null oder gar in den negativen Bereich abgesenkt.
Jahrelang ging dies auch gut, weil das frische Geld in die Kapitalmärkte floss und so keinen Einfluss auf die Realwirtschaft und damit auf die Preissteigerung durch diese Geldinflationierung hatte. Die offizielle Inlationsrate konnte stabil unter 2% gehalten werden. Profitiert haben Kapitalanleger, insbesondere an den Aktienmärkten, die wie ein Ballon aufgeblasen wurden. Aber natürlich hat auch der Kryptomarkt von dem vielen Geld profitiert.
Und profitiert haben vor allem vom Nullzins überschuldete Staaten und Unternehmen, sowie private Kreditnehmer. Sie konnten sich ungehindert falsche Poltik und falsches Management leisten, bzw. sich Anschaffungen zutrauen, die sie bei höheren Zinsen wohl nicht riskiert bzw. bekommen hätten.


Mit der Corona- und der Ukrainekrise hat sich nun aber alles verändert. Lockdowns und westliche Sanktionen führten und führen weiterhin zu massiven Schäden in der Real-Wirtschaft, weil Lieferketten zerbrechen, der globale Handel ins Stocken kommt, das Angebot an vielen wichtigen Produkten sinkt, die Energieversorgung gefährdet ist, die Preise deshalb steigen, und es zu Produktionsausfällen oder gar Pleiten und Insolvenzen kommt.


Das aus dem nichts erschaffene Geld ist nun in der Realwirtschaft angekommen, nicht zuletzt durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Und damit beginnt die offizielle Inflationsrate zu steigen.


Inflation Die Zentralbanken, die das geldpolitische Problem erschaffen haben, versuchten zu beschwichtigen und sprachen anfänglich von einem vorübergehenden Phänomen und meinten damit eine kurze Zeitperiode. Doch sie wurden schnell eines Besseren belehrt. Die Inflation steigt schnell und anhaltend, wie es scheint. Sie liegt nach wenigen Monaten in den USA über 8%, in Deutschland über 7%. (in der Türkei 70%, in Argentinien 55%, im Iran 39%)


Nun ist guter Rat teuer. Den Zentralbänkern bleiben nicht viele Mittel, um eine Katastrophe abzuwenden. Als erste reagierte die Fed mit der Ankündigung von mehreren moderaten Zinserhöhungsschritten. Sie haben jedoch ein gewaltiges Problem, ein Trilemma.


Wird der Zins zu stark erhöht, droht ein Crash an den Kapitalmärkten, insbesondere am Aktienmarkt. Überschuldete Unternehmen - sogenannte Zombies - würden massenhaft in die Pleite schlittern, weil sie ihre Kredite nicht mehr bedienen können. Ebenso private Kreditnehmer. Auch den überschuldeten Staaten selbst droht der Bankrott.


Pleiten bedeuten jedoch Massenarbeitslosigkeit und weniger Kaufkraft, sowie daraus resultierende soziale Unruhen. Die bereits vor der Tür stehende Rezession könnte zu einer Depression werden.


Die Zentralbanken haben die Karre in den Dreck gefahren, und nun stecken sie fest. Sie sind offensichtlich ratlos. War das Naivität oder Unwissen ? Oder kann man gar eine gewisse Absicht unterstellen ? Warum wollen sie nun die Inflation mit Priorität bekämpfen ? Und das mit marginalen Zinsschritten, die kaum helfen werden. Die gegenwärtige Gesamtsituation ist extrem komplex und lässt sich wohl kaum mit dem einfachen Instrument der Zinserhöhung verbessern. Der Welthandel hat Schaden genommen, die Rezession steht vor der Tür, ein großer Krieg wird immer wahrscheinlicher, und die Politiker scheinen alles daran zu setzen, die Situation weiter zu eskalieren anstatt sie zu lösen zu versuchen. Geld fließt in Rüstung und Kriegspropaganda, anstatt in Infrastrukturprojekte und vernünftige und nachhaltige Industrie- und Agrarpolitik.


Zur Erinnerung: zwischen März 1980 und May 1981 hatte die Fed zur Bekämpfung der Inflation von über 10% den Leitzins auf bis zu 20% anheben müssen. Das ist heute unmöglich. Und damals war die Gesamtsituation nicht so massiv aus dem Ruder gelaufen, wie heute.


Es wäre nicht verwunderlich, wenn die aktuelle Zentralbankpolitik der Fed schon sehr bald wieder aufgegeben und dann erneut bei niedrigem Leitzins noch mehr Geld gedruckt werden muss, um einen baldigen Kollaps des gesamten Finanzsystems zu verhindern. Nicht zuletzt wohl auch unter dem Druck von Aktionären, insbesondere Vermögensverwaltungen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die EZB noch keine Zinserhöhung vorgenommen hat.


Für den Kryptomarkt dürfte eine Fortführung der lockeren Geldpolitik von Vorteil sein. Bis dahin könnte Bärenmarkt herrschen. Offen bleibt die Frage, ob Kryptowährungen ein Schutz vor Hyperinflation sein könnten ?



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