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September 2022
Der Transfer von Finanz- und Zahlungsnachrichten zwischen Banken und Banken und Kunden und Banken ist bislang nicht standardisiert und geprägt durch die Nutzung unterschiedlicher Formate. Für den Auslandszahlungsverkehrs wird überwiegend das SWIFT MT Nachrichtenformat verwendet.
Wie bei den weltweiten Sprachen gibt es auch in der aktuellen Finanzlandschaft verschiedene Nachrichtenstandards
und -formate, die jeweils für bestimmte Regionen oder Geschäftsbereiche spezifisch sind.
Nationale Zahlungsverkehr-Systeme nutzen unterschiedliche Nachrichtenformate, die die Interoperabilität
der Nachrichten und Systeme über Grenzen hinweg verhindern. Der nationale und internationale Zahlungsverkehr
ist daher ziemlich kostenintensiv und langsam. Außerdem können durch die Konvertierung von Formaten Daten
verloren gehen, was dann Compliance- und Sanktions-Prozesse erschwert.
ISO 20022 ist ein internationaler digitaler Nachrichtenstandard für Zahlungssysteme, der alte, nationale und eigentumsbezogene Formate und Standards für Zahlungssysteme bis 2025 fast vollständig ersetzen wird. Er wird von der Payments Market Practice Group (PMPG) entwickelt und basiert auf dem XML-Datenformat.
Der neue Standard harmonisiert zwei Eigenschaften von Nachrichten und überwindet die damit verbundenen Hindernisse: 1. die Struktur und Form (Syntax) und 2. die Bedeutung (Semantik) einer Nachricht. Er standardisiert diese und überwindet damit grenzüberschreitende Barrieren. So wird gewährleistet, dass beim Empfänger genau das ankommt, was der Sender verschickt hat. Und dies sicher und zeitnah, sowie mit mehr Möglichkeiten und deutlich kostengünstiger, als bislang.
Ab März 2023 soll die weltweite Harmonisiserung des globalen Zahlungsverkehrs beginnen. Die Umstellung
auf den neuen Standard hat in einigen Ländern (China, Japan, Schweiz) bereits begonnen, die EU, USA und GB
werden folgen und bis 2025 soll er auf globaler Ebene umgesetzt sein. Sie umfasst die Währungssysteme,
SWIFT, Target2 und das EBA Clearing. ISO 20022 wird auch SEPA ersetzen.
Die Ziele lauten mehr Sicherheit, mehr Automatisierung (auch mittels KI) und Flexibilität, aber auch mehr Kontrolle.
Für Banken und Finanzdienstleister bedeutet die Umstellung eine aufwendige und teure Mamutaufgabe. Aber auch Unternehmen mit grenzüberschreitenden Zahlungsaktivitäten müssen sich vorbereiten.
Natürlich werden auch Kryptowährungen betroffen sein, die sich am Interbanken-Zahlungsverkehr beteiligen
wollen. Sie müssen mit dem neuen Standard kompatibel sein, um zu funktionieren und akzeptiert zu werden. Weitere
Voraussetzungen sind Schnelligkeit, Skalierbarkeit und niedrige Transaktionskosten.
Bislang sind dies nur wenige Projekte: Ripple, Stellar,
Xinfin (XDC), Algorand, IOTA,
Hedera und Quant. Aber auch Cardano
und Electra Protocol arbeitet daran. Sie alle könnten von der Umstellung durchaus profitieren.
Während sich Ripple XRP auf den Interbankenverkehr konzentriert, dürfte Stellar für Mikrozahlungen interessant sein und XDC sich auf den internationalen Handel konzentrieren.
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