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Wie funktionieren Krypto-Kredite ?
Oktobber 2022
Kryptokredite funktionieren einfach und schnell. Daher sind sie beliebt und ein wesentlicher Bestandteil von
DeFi. Warum das so ist und wie es funktioniert, soll nachfolgend kurz und einfach verständlich erklärt werden.
Wer in Kryptowährungen investiert ist und entsprechende Mengen besitzt, der tut sich oft schwer, diese zu verkaufen, insbesondere wenn die Kurse gerade am Boden sind, also in einem Bärenmarkt wie aktuell. Erstens verkauft man wahrscheinlich mit Verlust und zweitens muss man seine "geliebten" Kryptos abgeben und kann dann vom nächsten Bullenmarkt nicht mehr profitieren.
Aber manchmal benötigt man aufgrund von bestimmten Umständen Bargeld und man ist gerade nicht liquide, auch weil das Kapital in Kryptos investiert ist. Genau hier können Kryptokredite (Crypto loans) ins Spiel kommen. Mit dieser Option kann man sich auf spezialisierten Projekten wie z.B. Aave oder auch auf Krypto-Börsen einfach und schnell Kredite besorgen, indem man seine Kryptowährungen als Sicherheiten hinterlegt ohne sie verkaufen zu müssen.
Der Prozess der Kreditaufnahme ist denkbar einfach und geht sehr schnell. Es st keine Genehmigung oder Bonitätsprüfung notwendig. Der Kreditnehmer transferiert seine Kryptowährung auf die Kreditplattform, hinterlegt diese dort als Sicherheit für den Kredit und erhält im Gegenzug z.B. einen Stablecoin. Diesen kann er dann in Euro oder USD umtauschen und auf sein Bankkonto überweisen oder auch auf eine Debitkarte und dann damit einkaufen oder Verpflichtungen bezahlen. Natürlich kann man einen solchen Kredit auch dafür verwenden weitere Kryptowährungen zu kaufen, was allerdings gut überlegt sein will.
Zur Absicherung der Kredite verlangen die Anbieter einen Kryptobetrag als Sicherheit, der deutlich über dem Kreditbetrag liegt. Dieser sogenannte LTV (loan to value = Kreditwert) kann z.B. zwischen 60% und 80% liegen, je nach Kredithöhe, Laufzeit und Währung. Läuft alles glatt, erhält man seine hinterlegten Coins vollständig zurück, sobald der Kreditbetrag inklusive Zinsen zurück bezahlt worden ist.
Erklärung: LTV ist der Wert des Darlehens zum Wert der Sicherheiten. Beispiel 60% LTV: für einen 600 USD-Kredit müssen Sicherheiten von 1.000 USD in Kryptos einbezahlt werden.
Die Zinshöhe für den Kredit kann stark variieren, wird aber bei Abschluss des Kreditvertrages direkt berechnet und ausgewiesen, so dass vollständige Transparenz herrscht. Die Zinshöhe kann durchaus recht hoch sein und im zweistelligen Bereich liegen, aber dafür behält man seine Kryptowährung. Und bei positiver Kursentwicklung sind die Zinsen u.U. nicht der Rede wert.
Das größte Risiko bei Kryptokrediten liegt in der Liquidierung des Kredites. Dies kann passsieren, wenn der Kreditnehmer den Kreditbetrag inklusive Zinsen nach Ablauf der Laufzeit nicht pünktlich zurückzahlt oder wenn der Kurs der hinterlegten Kryptowährung deutlich und unter den besicherten Kreditbetrag (wenn der LTV steigt) fällt. Dann wird die Position geschlossen und dies führt zum Verlust der Kryptowährung. Der LTV ist daher während der Kreditlaufzeit eng zu beachten, und ggfs. muss die Sicherheit erhöht werden. Was wiederum bedeutet, dass man Reserven haben sollte und den Sicherheitsbetrag aufzustocken.
Weitere Risiken liegen im Anbieter begründet. Er kann pleite gehen oder sich gar kriminell verhalten. Bei zentralisierten Anbietern überlässt man seine Kryptos dem Anbieter, bei dezentralen Plattformen behält man zwar die Kontrolle über die privaten Schlüssel, aber auch hier kann das Projekt insolvent werden (wie geschenen mit Celsius).
Es ist also trotz der Attraktivität der schnellen und einfachen Kreditvergabe sehr empfehlenswert, das Risiko so gut wie möglich abzuschätzen.
Crypto loans einfach erklärt am Beispiel von Binance**
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