Als der Krypto-Bullenmarkt im August 2017 startete, waren diejenigen, die dies mitbekamen, sehr euphorisiert und konnten gar nicht fassen, wie schnell und stark die täglichen Zahlen nach oben schossen. Ja, es gab einige starke Rücksetzer, aber dann ging es weiter raketenartig nach oben, und nur die wenigsten dachten daran, dass diese Entwicklung sehr schnell zuende sein könnte und es wieder nach unten geht. Es entstand der sogenannte FOMO-Effekt (fear of missing out) und immer mehr Menschen wollten dabei sein und schnell reich werden. Dies geschah blind und ohne allzu viel Nachdenken.
Nachdenken ? Worüber ? Kaum jemand fragte nach den fundamentalen Daten, die diesen Bullrun begründeten und keiner fragte, ob diese Entwicklung wirklich nur auf den allgemeinen Hype zurück zu führen sein konnte, sprich, ob es möglich sein konnte, dass die vielen Hunderttausend Kryptoneulinge überhaupt soviele Milliarden in so kurzer Zeit in den Markt schießen konnten, dass sich der Markt innerhalb weniger Wochen auf über 800 Milliarden USD aufblähen konnte.
Man musste davon ausgehen, dass Kryptoneulinge ihr Geld zunächst einmal in Bitcoin oder eventuell noch in das gerade zu boomen beginnende Ethereum stecken würden, und nicht in vollkommen unbekannte Coins und Token, die nur auf exotischen unbekannten Börsen zu handeln waren. Welcher Neuling hätte denn sein Geld in extrem boomende Projekte wie Skycoin, Nano oder Elastos gesteckt ? Es wuchsen aber alle Coins und Token rasant, nicht nur Bitcoin.
Ende 2017 waren die meisten Projekte nur auf dem Papier vorhanden, standen als Idee oder am Anfang ihrer Entwicklung. ICOs auf Ethereum boomten und täglich kamen neue Ideen hinzu, in die Millionen USD flossen. Dieses Geld kam sicher nicht von Neulingen, die ein paar hundert oder auch tausend USD oder Euro oder Yen investierten. Und mit diesen kleinen Investments lassen sich die hunderte von Milliarden USD Marktkapitalisierung auch nicht errechnen. Es müssen viele sogenannte Wale enormes Kapital in den Markt gepumpt haben. Wer sind diese Wale ?
Neben den Bitcoin-Minern sind das offensichtlich vor allem Risiko-Kapitalgesellschaften, die in vielversprechende Krypto-Projekte investieren. Aber tun die es, indem sie einen Markt extrem aufpumpen und dann das Kapital innerhalb weniger Tage und Wochen wieder rausziehen und enorme kurzfristige Profite realisieren ? Und mit dem Crash (2018) Kleininvestoren schädigen und verschrecken und damit den Erfolg der Projekte gefährden ?
Wer sonst hat die finanziellen Möglichkeiten, innerhalb kurzer Zeit viele Milliarden kurzfristig und manipulativ einzusetzen, um damit gewisse Ziele zu erreichen und zudem massiv zu profitieren ?
Wer sich erinnert, weiß, dass die US-Großbanken Ende 2017 massiv und laut öffentlich gegen Bitcoin gewettert haben. Und wer weiss, dass diese Großbanken, insbesondere JPMorgan, seit Jahrzehnten den Edelmetallmarkt manipulieren, darf über diese Fragestellung selbst nachdenken.
Nach dem Crash Anfang 2018 folgte ein langer Bärenmarkt, in dem sich nur wenig bewegte. In dieser Zeit sind viele gute Projekte entstanden und entwickelt worden, vom Status White Paper zu echten Use Cases. Heute sieht die Situation im Kryptomarkt vollständig anders aus. Es gibt solide Fundamentaldaten und es gibt anwendbare Projekte - insbesondere DeFi und NFT - die dabei sind, die Welt zu verändern. Bitcoin hat sich von einem reinen Spekulationsprodukt zu einem Wert entwickelt, den man nicht mehr ignorieren kann und auf den inzwischen Großinvestoren ganz offiziell setzen und vertrauen. Insbesondere auch die genannten Großbanken und Investment-Fond-Gesellschaften.
Die Digitalisierung der Welt schreitet schnell voran und ist erklärtes allgemeines Ziel. Allen voran hat China die Blockchain-Technologie zu einer der obersten Prioritäten erklärt. Smart Cities und das Internet der Dinge sind längst über das Ideenstadium hinaus und werden realisiert. Das dezentrale Internet und dezentrale Datenspeicherung und -verarbeitung werden folgen. Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten und wird sich weiter beschleunigen. Mit ungeahnten neuen Möglichkeiten. Alle Menschen werden digitalen Zugang zu finanzwirtschaftlichen Prozessen bekommen und neuen Wohlstand erleben. Krypto wird in den Alltag einziehen.
Und das wird langfristig zu weiterem starkem Wachstum führen.
Allerdings werden wir nach wie vor weiterhin erleben, dass starke manipulative Kräfte im Kryptomarkt aktiv sind und den volatilen Markt, der sich wie ein scheues Reh verhält, für enorme Gewinne benutzen, indem sie mit Milliardenbeträgen pumpen und dumpen, immer dann, wenn sich ein Anlass bietet. Dies konnte der aufmerksame Analyst und Beobachter in den letzten Jahren feststellen. Und jeder Kryptomarkt-Teilnehmer sollte sich dies bewusst machen und es bedenken.
Aktuell sind steuerpolitische und regulatorische Überlegungen insbesondere in den USA Anlass, um den vorher aufgepumpten Markt kurzfristig einbrechen zu lassen und Milliardengewinne zu realisieren. Aber auch Verbotsandrohungen, die sich vermutlich nicht durchsetzen lassen (egal, ob in Nigeria, der Türkei oder Indien) können willkommener Anlass sein. Das ärgert, nervt und verunsichert insbesondere Kleinanleger und Trader und so mancher wünscht sich inzwischen mehr Regulierung und Sicherheit.
Realistisch betrachtet lässt sich Krypto und Blockchain nicht mehr wegdenken. Zu groß ist die globale Gemeinde bereits und zu wichtig ist die Technologie für die (bessere) Welt von morgen.
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