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April 2023
Viele Bitcoin-Analysten erwarten den nächsten Krypto-Bullrun nach dem nächsten Bitcoin-Halving. Diese Annahme beruht auf der zyklischen Historie des Bitcoin-Kurses, der jedesmal nach dem Halving-Event stark zu steigen begann. Ein Zyklus beträgt fast vier Jahre und das nächste Bitcoin-Halving ist für den 8.4.2024 berechnet. Vorhergehende Halving-Termine waren 28.11.2012, 9.7.2016 und 11.5.2020.
Bei einem Halving wird die Belohnung der Bitcoin-Miner halbiert. Das bedeutet, dass derjenige Miner, der den nächsten Block generiert, dafür nur noch halb so viele Bitcoins erhält, wie zuvor. Aktuell sind es 6,25 BTC, nach dem nächsten Halving dann nur noch 3,125 BTC.
Kritiker der Halving-Bullrun-Idee meinen, man könne nicht zuverlässig aus vergangenen Entwicklungen auf zukünftige schließen, weil sich die Rahmenbedingungen nicht gleichen. Aber interessant ist, dass die letzten drei Bullruns jeweils nach dem Halving-Event starteten. Und, was vielleicht noch interessanter ist, man kann erkennen, dass der niedrigste Kurs innerhalb eines Zyklusses ziemlich genau nach 65% der Zeit post-halving aufgetreten ist. Zuletzt am 22.November 2022 mit 15.782 USD. 2015 lag er mit 164 USD am Tiefststand, während er 4 Jahre später bei 3.148 USD lag.
Die Zyklenverläufe ähneln sich allerdings kaum im Detail. So gab es vor dem ersten und zweiten Halving 2012 und 2016 bereits starke Kursanstiege, die nach dem Tiefpunkt begannen und sich nach dem Halving-Event lediglich verstärkt fortsetzten. 2019 begann ein starker Kursanstieg ebenfalls nach dem Tiefstand im Mai und Juni, der allerdings gebrochen wurde und zu einer Seitwärtsbewegung bis über das Halving in 2020 hinaus bis Ende September führte. Ab Ende September begann dann ein extremer Kursanstieg mit zwei Gipfeln im April und November 2021.
Die Bitcoin Kursentwicklung wird seit 2019 hauptsächlich von makroökonomischen Faktoren bestimmt. So sind im Herbst 2019 die US-Repo-Krise der Banken und im März der Ausbruch der Corona-Pandemie für starke Kursrücksetzer verantwortlich. Der extrem starke Anstieg der Kurse ab Herbst 2020 kann mit dem Fluten der Märkte mit Billionen USD an frischem Geld durch die Zentralbanken in Verbindung gebracht werden. Während die Kursverluste in 2022 mit dem Beginn der restriktiven Geld- und Zinspolitik, sowie mit den bekannten Dramen rund um die Krypto-Projekte Terra und FTX erklärbar sind.
Ein neuerlicher Bitcoin-Kursanstieg ist seit dem Tiefstand im November 2022 deutlich erkennbar. Dies ist nach der Zyklus-Theorie zu erwarten, und sollte sich fortsetzen bis zum nächsten Halving und darüber hinaus. Wie stark dieser Kursanstieg ausfällt und wie er verläuft, dürfte dabei in erster Linie von weiteren makroökonomischen Rahmenbedingungen abhängen, insbesondere der weiteren Entwicklung der Inflation und damit der Zinsentwicklungen, sowie von möglicher Rezessionsgefahr und möglichen Gegenmaßnahmen der Zentralbanken. Nicht zuletzt spielen auch geopolitische Entwicklungen eine massive Rolle für den Bitcoin-Kurs, u.a. Konflikte und Kriege.
Fundamentale Entwicklungen bei einzelnen Krypto-Projekten sind eher kurzlebiger Natur und hatten bisher kaum nachhaltigen Einfluss auf die Kurse. Dies könnte sich ändern, wenn es zu einem Urteil im Rechtsstreit zwischen der US-SEC und Ripple kommt.
Auch die Einführungspläne von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) dürften starke Auswirkungen haben. Ob und wann sie kommen, ist allerdings noch kaum absehbar.
Ende Juni will die Nasdaq mit dem Kryptohandel starten und Hongkong will bis dahin ebenfalls in den Kryptohandel einsteigen und vermutlich den chinesischen Markt bedienen (dürfen). Sollte es zu keinem geopolitischen oder finanzpolitischem Desaster kommen, und die Zentralbanken aufgrund von weiter sinkenden Inflationszahlen bei steigender Rezessionsgefahr die Zinsen wieder senken müssen und neues Geld drucken, dann könnte ein stärkerer Kursanstieg bereits im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Ob dieser nachhaltig ist und in der Folge direkt zu neuen Kursgipfeln führt, ist sicher nicht in erster Linie vom Bitcoin-Halving-Event im April 2024 abhängig.
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